Geocaching: Was nicht tun wenn's brennt?

ich startete hier
in meinem revier

gewundene pfade
die straßen recht grade

in dunklen gassen
vermied ich die massen

leuchtend' paläste
für die nur das beste

dann menschengetummel
zahlreiche bummeln

an diesem platz
bewacht meinen schatz

ein klein apparat
sein dienst er auch tat

vor einiger zeit
noch einsatzbereit

mit sicheren händen
ich griff schnell, behende

und barg mit vergnügen
des cachers vermögen

GC1AR76

Kino: Operation Walküre

Was braucht man heute, um ein Held zu sein? Was muss es sein, um das Richtige zu tun, um gegen das Unrecht anzutreten?
Ist es schwerer, weil der Widerstand nicht so klar ist? Ist es einfacher, weil man nicht so viel Angst haben muss? Ist es verführerischer, weil die Bequemlichkeit viel naheliegender ist?
Ist es komplizierter, weil die Verflechtungen komplexer geworden sind, und man nicht wirklich weiß, wofür und wogegen man sein soll?

Oder war es schon immer gleich? War es schon immer einfacher, nicht nachzudenken, nicht hinzuschauen? War es schon immer einfach bequemer, sich einzurichten in seinem Leben und das Unrecht weit weg zu sehen?
Warum standen und stehen wir nicht in Massen auf der Straße, um gegen Gefangenenlager zu protestieren, in denen Menschen ohne gültigen Haftbefehl, ohne Anklage, ohne Verteidigung und ohne Gerichtsverfahren zweifelhaften Verhörmethoden ausgesetzt werden? Warum tue ich nichts gegen Kriege, die weder Freiheit noch Gerechtigkeit bringen? Warum unternehme ich nichts gegen all das, was ich in meinem Herzen als Unrecht weiß?

wirtschaftswunder nächstebreck

experimentelles reisen. heute: 12.

12... Bus 612... Richtung Nächstebreck. Haltestelle Beckackerbrücke.

Willkommen in Nächstebreck. Altdeutsche Schrift. Pferd auf Rot. Schiffchen auf Grün. Schachbrettmuster. Könnte auch sonstwo in Deutschland sein. Ist es auch. Sonstwo in Deutschland.

Sonstwo, das ist erst einmal Warten. Warten auf den Bus. Warten auf Antworten. Warten auf Rettung. Warten auf jemanden mit Ideen. Warten. Und jede Menge, das nach all dem Warten anscheinend keiner mehr will.

Getränke: Küppers Kölsch. Bremme Pils. Diebels Alt. Die WZ. Dieser sichere Hafen deutscher Aufgehobenheit findet keine Interessenten.

Ähnlich erging es der Kronen-Schänke, die täglich nichts mehr zu bieten hat. Die Spuren von Braten und Apfelmuß lassen sich noch erahnen. Das Letzte, was keine Abnehmer mehr fand.

My Auto. Das klingt so modern. Auch die Handynummer. Immer an- oder verkaufsbereit. Ein echter Unternehmer. Vielleicht ein wenig zu modern und mitlerweile auch nicht mehr so bereit.

Bei der Tankstelle kommt Verständnis auf. Die heutigen Spritpreise. Das Preisdumping von Aral. Ein Tankshop muss es auch sein, und Autowäsche und am besten noch frische Brötchen sonntags. Als wenn es keine Bäcker mehr gäbe.

'Mode Wieland und Hartmann' hätte da noch eine Korkwand aus den 70ern und den Schießer-Mann. Der allerdings ist oben ohne, unten gar nicht und überhaupt auch ohne Unterwäsche zu sehen. Was kaufe ich da eigentlich, wenn ich mich für Schießer entscheide?

Auch das Versprechen von höchster Sicherheit in den eigenen vier Wänden lockt niemanden an. Dabei leben wir in so unsicheren Zeiten.

Die Nächstebrecker warten. Auf das Oktoberfest auf dem Discounterparkplatz, das nicht statt findet. Auf eine Welt, die irgendwie schon längst vorbei ist, die keiner haben will. Und auf ein Wirtschaftswunder, das schon da ist. Sie haben es nur noch nicht mitbekommen.

Denn entgegen dem ersten Eindruck brummt es in Nächstebreck. An jeder Ecke findet man ein Konzept, das aufgeht. Eine Lösung, die anspricht. Und ein Angebot, das Kunden anlockt.
Fahrt mal nach Nächstebreck. Deutschland ist schon da.

Gegessen habe ich im Sofra Grill. Die Schnitzel hier sind aus Pute, die Curry-Wurst gibt es wahlweise vom Rind oder vom Huhn und die samstägliche Fladenbrottheke mit Pide in verschiedenen Variationen kann sich sehen lassen.

game, game and again game...

...belief systems are small clumsy rolling-type creatures


glaube
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collage
lied
bild
zeichnung
wort


...it repels the tyranny of clean design and cold smoothness of much of the web/net art
Secret Technology

winterwehleid

ah, nein, und nicht dass es nicht schmerzte
dass es nicht litte, an mir
das ist nicht meine welt, die des meins
das eifersüchtelt, das beleidigt wird
das wütet und verletzt
das schlägt und sich nicht mehr sehnen mag

ah, nein, und nicht dass es nicht litte
dass es nicht weinte, dass die seele nicht sänge
und nun liebe ich ihn doch, so wie liebe das halt tut
sinnlos
an den haaren herbeigezogen

ah, nein, und nicht dass ich dich nicht vermisste
ein liebeslied soll es nicht sein
so ist es nämlich nicht
wie ist es dann

ah, nein, und obsession
die nächste vielleicht
was ist es wert, all das geracker
wenn niemand da, der die tiefsten winkel der seele verstünde