Zeit

"Wenn man mich nicht fragt, was Zeit ist, weiß ich es. Wenn man mich fragt, weiß ich es nicht." Augustinus hat auf diese Art das Problem mit der Zeit beschrieben. Wir erfahren sie linear, können sie aber nicht linear denken. Sie ist immer auch verdreht, verzerrt, gestaucht, gedehnt, zäh wie Kaugummi oder verstreicht wie im Fluge. Kant stellt sie als eine Voraussetzung überhaupt für das menschliche Erfahren dar. Ohne Zeit können wir nichts denken oder erleben.

Capote

Das Zerbrechen am eigenen Leid ist wohl elendig und kläglich zugleich. Dies allerdings so intensiv und authentisch darstellen zu können, ist wiederum eher beeindruckend. Zwischen aufopferungsvoller, ja selbstloser Zuneigung und unbedingtem Narzissmus bewegt sich Philip Seymour Hoffmann als Capote. Bis zum Ende ein selbstverliebtes Arschloch und ein empfindsamer Freund: Das ist Kunst.